Euthanasie- Barmherzigkeit oder Sünde?

Euthanasie- das Tabuthema in allen Zeiten?
Barmherzigkeit,Nächstenliebe oder Sünde?

Heute Nacht hatte ich einen besonderen Traum in meinem langen mit viel Erschwerniß beladenem Leben.Er war sehr durchdringend und beeinflussend...wollte mir etwas wichtiges vermitteln. Die wahre Barmherzigkeit? Die Lüge in uns selbst? Die Feigheit vor der Wahrheit?
Wir alle leben in alt hergebrachten Konventionen der Menschheit. Wir haben nie etwas anderes gelernt als diese Dinge die gefühlt, geredet und nicht angesprochen werden dürfen. Aber warum eigentlich? Das wir Menschen am liebsten nur über das Schöne und niemals Unangenehme reden möchten ist normal. Es ist typisch menschlich.
Die von uns verstandene Liebe basiert zum größten Teil auf Selbstsucht, Besitztum,Neid und Eifersucht. In Liebe nicht loßlassen. Können schon, aber es nicht zulassen wollen.
Wir glauben in total verrannten Gefühlen etwas Vergängliches besitzen zu können.
Darum leiden wir auch so sehr wenn wir uns das eingestehen müssen und sehen wie etwas von uns geht. Wir klammern wie verrückt auch wenn wir dabei quälen und den Freiheitsschrei der sterbenden Kreatur mit ansehen. Wir quälen uns selbst dabei.Aber wir sind zu feige uns die Wahrheit einzugestehen daß wir nichts halten können. Es liegt auch auf diesem Mittelweg zwischen Lieben und halten in Barmherzigkeit...daß was wir dafür halten.
Ich träumte heute Nacht sehr schwer. Ein sterbender Mann bat immer wieder in seiner fortgeschrittenen Krankheit meine Seele mit den Worten " Siehst Du nicht wie ich leide?" Bitte hilf mir, bitte erlöse mich doch. Laß mich in Frieden einschlafen und nicht mehr so leiden. Gott hat das nie befohlen daß Tiere erlößt werden dürfen und wir Menschen nicht.
Es wiederspricht sich doch alles beim Menschen und seinen Human Gesetzen daß der Tod durch einen Barmherzigen Sünde ist. Denn er gab uns doch einen freien Willen unser Leben zu führen wie wir wollen. Wenn uns der Tod vorgeschrieben ist so dürfen wir doch wählen in welcher Form wir gehen....wenn es schon unabänderlich ist. Das ist doch alles Doppelmoral was Menschen leben. Sind wir barmherzig wenn wir Tiere und Menschen die vor der Schwelle des Todes stehen totpflegen? Wer hat geschrieben daß das Leben bis zum Schluß mit allen verfügbaren Mitteln erhalten werden muß? In der Bibel steht so etwas nicht. Es dient doch nur dem typisch menschlichen Verhalten Leben zu verlängern,...Gott herauszufordern und selbst Gott zu spielen. Da wo Gott den Tod gesprochen hat...da soll der Mensch doch nicht eingreifen. Wenn zB. feststeht daß die letzten Wochen/Tage gekommen sind mit unendlichem Leid einhergehend....dann sollte der Barmherzige nicht nur mit den Händen heilen sondern auch erlösen dürfen wenn der Sterbende immer wieder bittet. Tagtäglich gibt der Mensch die Eigenverantwortung für alles Negative gerne dem Nächstens ab. Trägt ungern die Verantwortung für alles was ihm nicht gefällt.
Warum scheut sich der Mensch davor? Ja, es sind die unschönen unumgänglichen Dinge die der einzelne Mensch dann gerne dem Sterbenden selbst überläßt.
Aber es ist falsch. In unserer Barmherzigkeit sind auch die häßlichen Dinge nicht zu umgehen. Dinge vor denen wir uns so fürchten. Wir sollten den Mut haben den letzten Schritt mit der Bitte des anderen zu gehen. Kein Mensch hat es verdient noch schlimmer als ein gequältes Tier zu leiden. Gott hat das nie von uns verlangt. Wenn wir diese Hilfe in Anspruch nehmen so sollten nur beide Seite...der Sterbende und der Erlösende in Gottes Gnaden bitten es tun zu dürfen. Friedlich einschlafen!, wer wünscht sich das nicht. Wenn ein Gläubiger glaubt daß Gott diesen furchtbaren Schmerz des Todes gehen müssen angeordnet hat...der irrt gewaltig.
Denn widersprüchlich ist nur der Mensch in all seinen Gesetzen...nicht Gott.
Meine Worte sollen kein Aufruf zur Euthanasie sein. Um Gottes Willen nein. Aber ein Jeder mache sich mal ernsthaft Gedanken über wahre Liebe. Jesus Christus sagte einst sehr ernste Worte: Liebe ist streng. Sie gibt nur und fordert nie. Sie ist selbstloß und gibt nur das was dem anderen nützt....auch wenn es ihm nicht gefällt.
Man denke mal darüber ernsthaft nach.
Wir sollen uns das Leben erleichtern ohne den anderen zu schaden. Wir sollen Barmherzigkeit üben in allen Bereichen. Ist es dann Barmherzigkeit wenn ein zum Tode Geweihter nur doch künstlich am Leben erhalten wird? Was ist das für ein hypokratischer Eid der Ärzteschaft wenn über den Willen des Sterbenden entschieden wird? Wenn wir den Willen Gottes damit versuchen uns zu unterwerfen? Sind wir nur noch für Forschungszwecke bis die Natur siegt?
Wir alle haben das Recht über unser eigenes Leben zu entscheiden.Darum denke ich daß wir alle den Mut zum umdenken aufbringen sollten.Darin liegt für mich die wahre Liebe die streng ist. Und die Liebe endet nie....auch nicht mit dem Tod.
Ein liebender barmherziger Mensch der den Mut hat sich der Gesellschaft zu stellen und zu sagen ich erlöse den Leidenden,...der liebt wirklich. Alles Umständliche und Häßliche für den anderen auf sich bürden. Seine Leiden mittragen.
Er stellt sich damit allen Falschgedanken und somit späteren Anschuldigungen.Wir haben alle nicht das Recht über andere Menschen zu entscheiden wenn sie es nicht wollen. Aber wenn sie uns dringends bitten sollten wir hören und handeln.
Wir haben zu akzeptieren...zu respektieren.
Es wird wirklich Zeit daß Deutschland genauso wie schon geschehen in Holland,Schweiz,Belgien umdenkt.
Sterbende Menschen die als letzten Liebesakt und Begleitung einen Menschen um sich haben der Ihnen die Erlösung reicht in einem demutsvollen Gebet und der Bitte um Gottes Geleit.Niemand,wirklich niemand erlößt ein Tier,einen Menschen mit Freuden. Aber Jeder,wirklich jeder sollte den Mut lernen sich auch dem Tod zu bekennen.
Meine Zeilen hier sollen keine Aufforderung zum töten sein. Oh nein!
Ich bitte nur darum ernsthaft zu überlegen was wir alle ändern müssen um in Liebe und Frieden zu uns selbst und anderen zu stehen.
Darum gehört Aufklärung in die Gesellschaft. Das Umdenken im christlich menschlichen Bereich. Einsehen wenn die Zeit der wirklichen Qual und unumgänglichen Ende gekommen ist. Wünsche zu respektieren die im Sinne des Einzelnen erfüllbar sind. Wir machen uns damit nicht zu Mördern. Ärzte müssen endlich begreifen wo die Grenzen sind und dann mit uns Verbleibenden zusammen arbeiten.
Darum heißt es auch in den meisten Fällen daß Totkranke eine Patientenverfügung früh genug ausstellen sollten und Ärzte sowie Familienmitglieder die notwendigen Maßnahmen ergreifen wenn der Tag gekommen ist.Ich habe es zwei Jahre im Pflegeheim mit ansehen müssen wie Menschen leiden. Eine nicht zu beschreibende Qual mit lebenserhaltenden Maschinen. Obwohl man weiß daß der Patient sehr alt und dem Tod geweiht ist. 
Das nenne ich die Barmherzigkeit zum Wohle des eigenen Gewissens. Bloß nicht eingestehen wie feige man selbst ist im Prozess des Loßlassens.
Und auf der anderen Schiene... der Forschungs-und Wissensdrang.
Dieser Traum in den frühen Morgenstunden hat mich aufgerüttelt und läßt mich viel nachdenken über die täglichen Fehler von uns Menschen.Unsere Lügen und Traumvorstellungen die unser Leben in eine Welt eintauchen die es nie geben wird.
Jeder Einzelne mache sich einmal ernsthaft Gedanken darüber ob er einen Giftcocktail einem geliebten sich quälenden und sterbenden Menschen reichen würde. Ohne schlechtes Gewissen, mit dem Bewußtsein daß er mit der Gesellschaft viel Ärger bekommt.
Fast niemand wäre aus Angst vor sich selbst und vor Bestrafung dazu bereit. Eher würde er den Sterbenden leiden lassen nur um sich selbst vor aller Pein und Unannehmlichkeiten zu schützen. Ich denke......Ich habe heute vieles zu überdenken....wie so oft in meinem Leben.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0
Impressum | Datenschutz | Sitemap
Autor Gabriele Bavastrelly